Sonntag, 6. November 2011
Filmklassiker:
Soylent Green - 2022 ... die überleben wollen (1973)
New York City im Jahre 2022. Diese Großstadt hat sich mittlerweile in einen völlig überbevölkerten Moloch verwandelt. Wohnraum ist knapp und nur ganz wenige Priviligierte können sich einen gewissen Luxus erlauben. Aufgrund der Bevölkerungsdichte ist die Nahrungsverteilung mittlerweile eine staatliche Aufgabe geworden. Obst, Gemüse und Fleisch sind zu unbezahlbaren Luxusgütern geworden. Die Allgemeinheit wird mit synthetisch hergestellten Nahrungsmitteln namens "Soylent Gelb", "Soylent Rot" und seit neustem mit "Soylent Grün" versorgt, deren Hauptgrundlage das Plankton der Meere ist. In dieser Welt muss der Polizist Robert Thorn (Charlton Heston) seinen Dienst verrichten. Aufgrund der Personalknappheit schiebt er Doppelschichten, in einer Schicht versucht er Morde aufzuklären, in der anderen ist er einer Einheit zugeteilt, die Unruhen unter der Bevölkerung zu unterdrücken hat. Von seinem Chef bekommt er den Auftrag den Mord an William R. Simonson (Joseph Cotton) aufzuklären, der tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Simonson war ein hoher Politiker und Mitglied im Aufsichtsrat der Soylent Gesellschaft. Bei seinen Ermittlungen stößt Thorn nicht nur auf einige seltsame Widersprüchlichkeiten, sondern gerät dabei sogar an eine Information, die die ganze Welt auf den Kopf stellen könnte ...



Es gibt die ganz grossen Film-Klassiker, die auch über Jahrzehnte kaum an Glanz verlieren. Dieser 1973er Endzeit-Thriller gehört allerdings irgendwie nicht dazu. Zu aufgesetzt wirkt die zeitgemässe Öko-Story, zu stringent steuert die Handlung auf eine Holzhammer-Pointe hin, die gerade aus der Sicht seines Hauptdarstellers Charlton Heston ("Planet der Affen", "Der Omega-Mann") äusserst eintönig wirkt. Leider konzentriert sich der Science Fiction Film einzig auf diesen Schlusspunkt, was den ohnehin schon trägen Verlauf absolut belanglos erscheinen lässt. Zudem ist auch die bedrohlichen Endzeit-Atmosphäre, die sicher dem damaligen Zeitgeist geschuldet ist, für den heutigen Zuschauer kaum noch fühlbar ist. Was bleibt ist eine interessante Grundidee (die durchaus eines Remakes wert wäre) ganz ohne Bedeutung für heutige Sehgewohnheiten. Für Nostalgiker!
Bewertung: 4/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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Neu auf DVD:
HappyThankYouMorePlease
Für Sam (Josh Radnor), einem New Yorker Autor Mitte zwanzig, läuft momentan nichts nach Plan -weder seine Karriere noch sein Liebesleben. Das zufällige Aufeinandertreffen mit einem Pflegekind bringt zusätzliche Unordnung in das Leben des verantwortungs-und beziehungsängstlichen Sam. Doch als er die Nachtclub-Bedienung „Mississippi“ (Kate Mara) trifft, ist es um ihn geschehen und aus einem One-Night-Stand wird mehr, als Sam je gehofft oder gefürchtet hätte. Nun, mit einem Kind an der Backe und einer Frau, die er kaum kennt, in seinem Leben und in seiner Wohnung, gerät Sams Leben völlig aus dem Ruder.



Wie auch in seiner Kultserie "How I met your mother" beschäftigt sich Josh "Ted Mosby" Radnor in seinem Regiedebüt mit den Tücken der zwischenmenschlichen Beziehungen vor dem Hintergrund der Großstadt New York. Dabei wirft er einen melancholisch-charmanten wenn auch recht harmlosen Blick auf drei mögliche Paare und deren Lebenskrise. Inszenarisch überzeugt das episodenhafte Drama dabei im Rahmen des Independentfilms, auch wenn die ein oder andere Szene nicht wirklich auf den erzählerischen Punkt kommt. Inhaltlich wirken die Episoden in ihrer Kombination allerdings eher überladen, zumal sie so gut wie gar nicht miteinander verbunden sind. So ist Sams Plot mit dem heimatlosen Jungen und der Angebeteten auf jeden Fall interessant und berührend, kommt aber deutlich zu kurz bei der (durchaus interessanten) Handlung um die kranke Freundin Annie sowie der völlig überflüssigen Krise der Cousine mit dem umzugswilligen Freund. So entsteht nur unnötiger Leerlauf in einer durchaus ansprechenden Verfilmung. Dennoch überwiegt das Positive, und es bleibt zu hoffen, dass es demnächst noch mehr vom sympatischen Josh Radnor zu sehen gibt.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 8)


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