Donnerstag, 27. Oktober 2011
Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn (2011)
Der junge Reporter Tim (Jamie Bell) ist immer auf der Suche nach einer guten Story. Mit seinem treuen Begleiter Struppi, einem gewitzten Foxterrier, bereist er die entlegendsten Winkel der Erde und scheut sich vor keiner noch so großen Gefahr, um an Material für seine neuesten Reportagen zu kommen. Auf einer ihrer zahlreichen Recherchetouren treffen Tim und sein Gefährte auf den raubeinigen Kapitän Haddock (Andy Serkis). Der permanent betrunkene Seefahrer berichtet dem Duo von einem Schatz seines Vorfahren Frantz Ritter von Hadoque. Jener sei zusammen mit dem Schiff Hadoques untergegangen, nachdem es vom gefürchteten Piraten Rackham dem Roten (Daniel Craig) angegriffen wurde. Gemeinsam begeben sich die Drei auf die abenteuerliche Reise in die Karibik, wo sie den verschollenen Schatz vermuten. Außerdem dabei: die beiden zum Verwechseln ähnlichen Detektive Schulze (Simon Pegg) und Schultze (Nick Frost), die aufgrund ihrer tolpatschigen Art für ständigen Schlamassel sorgen.



Wenn die beiden Grossmeister Hollywoods - sprich Steven Spielberg ("Indiana Jones") und Peter Jackson ("Herr der Ringe") - sich zusammentun, dann erwartet man nicht weniger als tatsächlich ein Meisterwerk. Und die Abenteuer der belgischen Comic-Helden Tim und Struppi scheinen geradezu prädestiniert für solch ein Megaprojekt. Tatsächlich ist die aufwendige Comic-Verfilmung wirklich spektakuläres Popcorn-Kino in einer geradezu perfekten Inszenierung und mit aufregenden Performance-Capture-Bildern (bei denen Schauspieler als mimische Vorlage für lebensechte Computer-Animationen dienen). Da die künstlichen Bilder zeitgemäss auf 3D ausgerichtet sind, wirkt die optische Darstellung auch äusserst plastisch. Und da auch das Tempo der abenteuerlichen Achterbahnfahrt von Anfang an auf Vollgas geht, bietet der Storymix aus den drei Bänden "Das Geheimnis der Einhorn", "Der Schatz Rackhams des Roten" und "Die Krabbe mit den goldenen Scheren" ein optimales Kino-Spektakel.



Wenn man jedoch unbedingt etwas zu mäkeln suchen muss, dann findet man das bei dem typischen Hang des Regisseurs dazu, die Logik durch das immens hohe Erzähltempo etwas plattzuwälzen - und der Gefahr den Zuschauer auf kurz und lang im High Speed zu überfahren. Allerdings ist das in dem Fall Jammern auf ganz hohem Kino-Niveau, zumal der Spielbergsche Stil eigentlich bestens zu den Charakteristiken eines Comics passt. Allerdings ist es doch irgendwo bedauerlich, dass man wirklich nur so wenig sieht von den grossartigen Schauspielern wie Andy Serkis ("Planet der Affen: Prevolution") oder dem Doppelpack Pegg / Frost ("Shaun of the Dead"). Und Jamie Bell ("Jumper") als Reporter Tim hätte ganz sicher auch irgendwie in Real funktioniert.
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 8)

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