Samstag, 12. Februar 2011
Tucker & Dale vs Evil
Tucker McGee (Alan Tudyk) und Dale Dobson (Tyler Labine) sind beste Freunde, die ihre Zeit in den abgeschiedenen Wäldern von West Virginia mit all dem verbringen, was beste Freunde eben so tun – sie trinken Bier, gehen jagen und schauen auch mal schüchtern den Mädchen hinterher. Als sie eines Tages während eines Ausflugs mit einer Schar großstädtischer Teenager kollidieren, glauben die, echt perverse Hillbillies vor sich zu haben: Hilfe! Panik! Gestammelte Erklärungen machen alles nur noch schlimmer. Als die Landeier wenig später die hübsche Allison vor dem Ertrinken retten, wird dies prompt als Entführungsversuch fehlinterpretiert. Schon schreiten die Städter entschlossen und mit allem, was der Geräteschuppen hergibt, zur Gegenwehr. Jetzt wird guter Rat teuer, bald stapeln sich die ersten Leichen im Wald.



Es wird ja auch mal Zeit, dass der Backwood-Horror seine verdiente Parodie bekommt, und zum Glück nicht als hirnlosen Spoof-Klamauk, sondern als liebevolle Persiflage. Dabei dreht man äusserst clever die Vorzeichen des typischen Plots um, und macht die Einheimischen zu liebevolle Deppen und dafür die Teenies zu durchgeknallte Freaks. Das ist teilweise tatsächlich irre komisch, vor allem wenn man geschickt auf die üblichen Genre-Klischees anspielt (wobei ich nicht weiss, ob man von einem eigenen Genre sprechen kann, wenn man immer wieder die "Texas Chainsaw Massacre" Story neu abgedreht). Allen voran die blutigen Splatterszenen sind dabei übelst witzig weil völlig absurd. Allerdings gibt es dazwischen immer wieder Leerlauf, bei dem man in Dialog und Handlung noch wesentlich schärfer und absurder auf den Punkt hätte kommen können. In manchen Augenblicken hatte ich gar das Gefühl, dass die unzähligen Kopien aus der Horror-Abteilung deutlich trashiger sind als diese Hommage. Da geht dem Film doch das ein oder andere Mal die Puste aus, wobei vor allem die trocken-fade Darstellung der "gefangenen" Blondine einiges an Potential im Wald lässt. Zwar ist die Abfolge von überzeichneten Funsplatter-Momenten durchweg sympatisch, für einen wirklichen Kultfilm reicht es aber aufgrund der Schwächen im Mittelteil dann doch nicht.
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)

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