Sonntag, 20. Februar 2011
Neu auf DVD:
Sam Rockwell in 'Moon'
Astronaut Sam Bell (Sam Rockwell) steht kurz vor dem Ende seines Vertrages mit 'Lunar'. Er ist auf dem Mond 'Selene', wo er allein als Mechaniker den Abbau von Helium-3 überwacht. Dieses kostbare Gas könnte der Energiekrise auf der Erde ein Ende bereiten. Die Einsamkeit hat ihm Zeit gegeben, sich Gedanken über die Fehler seiner Vergangenheit zu machen. Seinen Job führt er nur noch mechanisch aus und verbringt die meiste Zeit mit den Gedanken an die Rückkehr zur Erde, seine Frau (Dominique McElligott) und ihre gemeinsame Tochter. Aber zwei Wochen vor seiner Abreise beginnt Sam seltsame Dinge zu sehen und zu hören. Nachdem eine Routinekontrolle katastrophal schief geht, entdeckt er, dass 'Lunar' ganz eigene Vorstellungen von seinem Verbleib hat. Als dann noch ein Doppelgänger auftaucht und Lunar einen bewaffneten Aufklärungstrupp schickt, wird Sam klar, dass seine Rückkehr zur Erde in Frage steht ...



Dass es auch ohne Raumschlachten und Alien-Invasionen geht, beweist dieser Independent-Film, der Science Fiction in Reinnatur erzählt. Dabei erinnert er in seiner Konstellation mit Mann und Maschine fernab der Heimat anfangs noch an Stanley Kubricks Klassiker "2001. Odyssee im Weltraum", entwickelt sich aber immer mehr zum verzwickten Thriller um einen pflichtbewussten Kosmonauten, den seine weit entfernte Heimat längst vergessen zu haben scheint. Zumindest sieht es danach aus, wenn er seine eigenen, wesentlich agileren Klon entdeckt, der ihn offenbar ersetzen soll. Grossartig ist dabei das Spiel von Sam Rockwell ("Everybody's Fine"), der nicht nur den gebrochenen Mensch, sondern auch das eigene getunte Abbild gibt. Und das nicht etwa mit aufwendigen Maskeraden oder grossen Tricksereien, sondern rein durch die Darstellung. Trotzdem gibt es auch einiges an Special Effects, wobei den Produzenten der Autorenstreik in Hollywood einige Experten für kleines Geld zugespielt hat. Allerdings stehen die gar nicht im Mittelpunkt, sondern einzig der Mensch in seiner Abgeschiedenheit. Der Regisseur Duncan Jones macht aus seinem eigenen Drehbuch einen packenden Thriller, der den Zuschauer mit immer neuen Wendungen in seinen Bann zieht und weit über den Abspann hinaus nicht loslässt. Damit ist ihm mit kleinem Budget ein wirklich beachtlicher Debütfilm gelungen, dem nun weitere in Hollywood folgen sollten.
Bewertung: 8,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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