Mittwoch, 2. März 2011
Neu auf DVD:
Piranha 3D - Es gibt Fisch, Baby!
Es ist Spring Break im am sonst eher verschlafenen Lake Victoria, und das heißt für die amerikanischen Studenten vor allem eines: Party, Alkohol und viel nackte Haut. Sheriff Julie Forester (Elisabeth Shue) ist bemüht einigermaßen die Kontrolle über die wilden Jugendlichen und ihre eigenen Kinder, allen voran ihrem Sohn Jake (Steven R. McQueen) zu behalten. Doch dieser bricht lieber mit dem Porno-Produzenten Derrick Jones (Jerry O’Connell) auf um ihm Locations zu zeigen, als auf seine Geschwister aufzupassen. Doch aus der entspannten Bootsfahrt wird bald ernst, denn durch ein Erdbeben wird unter Wasser preisgegeben, was zwei Millionen Jahre im Verborgenen blieb: mörderische Schwärme von prähistorischen Piranhas, die ihre Beute in Sekundenschnelle mit rasiermesserscharfen Zähnen zerfleischen. Und als Buffet wartet für sie ein ganzer Ort voller Frischfleisch …



Horror-Remake-Spezialist Alexandre Aja ("The Hills Have Eyes") nimmt sich Joe Dantes Fisch-Trash aus den 70ern vor und macht daraus einen gallig-garstigen Streifen zwischen blutigem Schocker und überdrehter Parodie. Dabei geht es ihm rein um den extensiven Spass-Faktor mit viel nacktem Fleisch und die perfiden Zerlegungsmethoden von selbigem. Die Handlung ist dementsprechend einfach gehalten und setzt sich augenzwinkernd aus den Genre-Klischees zusammen, die seit "Der weisse Hai" immer wieder neu abgearbeitet wurden. Dabei geht es im Detail mehr um den Wiedererkennungswert als um Inhalte, aber nach Logik sollte man bei dem Splatter-Spass ohnehin nicht fragen. Stattdessen kann man sich an dem überzogenen Spiel von gestandenen Darsteller wie Elisabeth Shue ("Leaving Las Vegas") und Jerry O`Connell ("Sliders") freuen sowie an Cameo-Auftritten von Richard Dreyfuss ("Der weiße Hai"), Eli Roth ("Hostel") und Christopher Lloyd ("Zurück in die Zukunft"). Bei solchen witzigen Einlagen sieht man gern über den fehlenden Sinn der Handlung hinweg. Schwer zu verdauen ist allerdings, dass der französische Regisseur reichlich übertreibt mit seinem Blut- und Splatter-Gehalt und die Leinwand im wahrsten Sinn des Wortes überschwemmt mit schon extrem brutalen Ekel-Szenen, die nicht nur durch die Killer-Fische sondern auch durch die Menschen selbst ganz bewusst verursacht werden. Vermutlich hat man der FSK das Meuchel-Bad noch als Satire verkaufen können, um es ungeschnitten in die hiesigen Videotheken zu bringen. Von mir gibt es dennoch einen Punkt Abzug in der Bewertung für den ansonsten herrlich überdrehten Horror-Trash.
Bewertung: 7,5/10 (Moviepilot Prognose 6)


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