Donnerstag, 7. Juli 2011
Neu auf DVD:
Camp Armadillo
Camp Armadillo
crizcgn, 16:46h
Sechs Monate lang ist der Dokumentarfilmer Janus Metz einer Gruppe junger dänischer Soldaten im Afghanistan-Einsatz gefolgt. Die Kamera ist immer dabei: beim Abschied von Freunden und Familie, bei der Einweisung in 'Camp Armadillo', bei der ersten Patrouille, bei Begegnungen mit der Bevölkerung. Auch als eine Soldatengruppe plötzlich in ein Feuergefecht mit den Taliban gerät, ist Metz mit seinem hervorragenden Kameramann mitten im Geschehen. Die Bilder zeigen junge Männer, die sich verändern. Sie zeigen, wie sich Abenteuerlust in Härte, ja sogar Zynismus verwandelt, wie Tod und Verletzung sich auf die Soldaten auswirken und wie weit der Begriff 'Friedenstruppe' von der afghanischen Wirklichkeit entfernt ist.
Im Gegensatz zu vielen amerikanischen Kriegs-Dokus erzählt diese Produktion von dänischen Soldaten der ISAF in Afghanistan. Inhaltlich ändert das aber nicht viel, wenn ein Kamerateam aus nächster Nähe zeigt, wie sich junge Männer von idealistischen Verteidigern des Weltfriedens in desillusionierte Jäger verwandeln, die den Sinn oder Unsinn des Einsatzes längst verdrängt haben. Schockierend sind dabei vor allem die Aussagen einiger Soldaten, die lieber ein paar "Feinde" erschiessen als sich im Lager zu langweilen. Die Kamera bleibt immer mitten im Geschehen, ohne eine dokumentarische Distanz einzunehmen. So hat auch der Zuschauer keine Chance, die aufwühlenden Bildern im für ihn sicheren Abstand zu betrachten. Am nachhaltigsten wirkt dabei das abschliessende Fazit, das jeder Frontkämpfer nach dem Einsatz für sich zieht. Sehenswerte Dokumentation.
Bewertung: 7/10
Im Gegensatz zu vielen amerikanischen Kriegs-Dokus erzählt diese Produktion von dänischen Soldaten der ISAF in Afghanistan. Inhaltlich ändert das aber nicht viel, wenn ein Kamerateam aus nächster Nähe zeigt, wie sich junge Männer von idealistischen Verteidigern des Weltfriedens in desillusionierte Jäger verwandeln, die den Sinn oder Unsinn des Einsatzes längst verdrängt haben. Schockierend sind dabei vor allem die Aussagen einiger Soldaten, die lieber ein paar "Feinde" erschiessen als sich im Lager zu langweilen. Die Kamera bleibt immer mitten im Geschehen, ohne eine dokumentarische Distanz einzunehmen. So hat auch der Zuschauer keine Chance, die aufwühlenden Bildern im für ihn sicheren Abstand zu betrachten. Am nachhaltigsten wirkt dabei das abschliessende Fazit, das jeder Frontkämpfer nach dem Einsatz für sich zieht. Sehenswerte Dokumentation.
Bewertung: 7/10
... link (0 Kommentare) ... comment