Donnerstag, 14. Juli 2011
Neu auf DVD:
Der Adler der neunten Legion
Im Jahr 140 nach Christus erstreckt sich das Römische Reich bis nach Britannien, doch hoch im Norden der Insel herrschen die rebellischen Stämme Kaledoniens. Vor 20 Jahren verschwand dort die 5.000 Mann starke, von Flavius Aquila kommandierte Neunte Legion spurlos. In Britannien eingetroffen, will Flavius' Sohn Marcus (Channing Tatum) den angeschlagenen Ruf seines Vaters wiederherstellen und das Mysterium aufklären. Als ein Gerücht die Runde macht, dass der Goldene Adler, das Feldzeichen der Legion, jenseits des Hadrianwalls gesichtet wurde, bricht Marcus sofort auf. An seiner Seite ist Esca (Jamie Bell), ein junger britischer Sklave, der Marcus Treue schwor, nachdem dieser ihm das Leben rettete. Je weiter die beiden Männer, die eigentlich nur Misstrauen und ein Eid verbindet, in das Territorium vordringen, das für Rom das Ende der bekannten Welt markiert, desto größer wird die Gefahr - und auch das Geheimnis um Esca, der mehr als nur seinen Hass auf Rom verbirgt ...



Es soll ja Leute geben, die bei "The Eagle" allein wegen Channing Tatum ("Das Leuchten der Stille") in römischer Zehenpantolette in Begeisterung ausbrechen. Inhaltlich ist der Neo-Sandalenfilm aber weder Fisch noch Fleisch. Die Klischees des Genre werden brav aber oberflächlich bedient, ohne dass wirklich ein Gefühl für die Antike aufkommt. Überhaupt bleibt die Inszenierung fahrig und ohne Zug, und damit kommt der Historienfilm trotz dramatischem Ansatz im Mittelteil nie über die harmlose Berieselung mit hektischen Bildern hinaus. Und das liegt auch an einem Hauptdarsteller, der zu keinem Zeitpunkt als Centurio überzeugt, und gerade in den emotionalen Momenten weniger Regung zeigt als Arnie in seinen besten Tagen (liegt das an einer chirurgischen Gesichtsbearbeitung oder hat sich Tatum einfach nur als Schauspieler zurückentwickelt?). Vor allem lässt er sich in jeder Szene von Jamie Bell ("Hallam Foe") den Schneid abkaufen, und der spielt eigentlich nur seinen Sklaven, was von daher überhaupt nicht funktioniert. Und doch hat der Film trotz dünnem Drehbuch, zäher Inszenierung und schwachen Schauspiel-Leistungen mit seiner Sandalen-Dramatik genug Luft, um eben noch solide zu unterhalten. Nicht überzeugend, aber man schaut trotzdem hin!
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5)


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