Mittwoch, 14. September 2011
Neu auf DVD:
Christian Bale 'The Fighter'
Auf der Siegerstraße des Lebens befindet sich Mickey Ward (Mark Wahlberg) sicher nicht. Aus dem wenig glamourösen Städtchen Lowell hat es der Sohn einer großen Arbeiterfamilie nie herausgeschafft, die Beziehung zur Mutter seiner Tochter ist längst gescheitert und für den Lebensunterhalt pflastert er Straßen. Selbst im Boxring, dem einzigen Ort, an dem Mickey noch auf den ganz großen Erfolg hoffen kann, läuft es trotz harter Arbeit und vollem Körpereinsatz nicht rund. Sein älterer Halbbruder Dickie (Christian Bale), früher selbst ein gefeierter Boxer, ist für das Training zuständig, hat allerdings selbst mit seiner Drogensucht zu kämpfen. Alice (Melissa Leo), die gemeinsame Mutter der beiden, bemüht sich derweil als Managerin mehr schlecht als recht, für Mickey hochkarätige Kämpfe an Land zu ziehen. Als seine neue Freundin Charlene (Amy Adams) ihn davon zu überzeugen versucht, dass seine Familie bei der sportlichen Karriere eher ein Klotz am Bein ist, will er davon zunächst nichts wissen. Doch als Dickie schließlich sogar im Gefängnis landet, ergreift Mickey seine letzte Chance und setzt auf eigene Faust alles daran, die Box-Handschuhe nicht dauerhaft an den Nagel hängen zu müssen. Tatsächlich geht es sportlich aufwärts, aber seine ebenso wütende wie enttäuschte Familie stellt er damit vor eine Zerreißprobe. Erst als Dickie aus dem Gefängnis entlassen wird und Mickey tatsächlich die Chance bekommt, um die Weltmeisterschaft zu boxen, erkennen alle, dass man sowohl im Ring wie auch im Leben nur gemeinsam unschlagbar ist ...



Das Interessante an diesem Boxer-Drama ist das Zusammenspiel des Minimal-Mimen Mark Wahlberg ("Departed") mit dem Overacting-Schauspieler Christian Bale ("The Machinist"). In der Tat tut sich der nominelle Hauptdarsteller schwer gegen das überdrehte Aufspiel des Oscar-Gewinners, aber auch die Nebenfiguren wie die lautstarken Verwandten lassen den ehemaligen Unterhosen-Rapper dann doch ziemlich blass aussehen. Andererseits ist es durchaus wohltuend, mit ihm eine nicht derart überzeichnete Figur in der Geschichte zu haben, auch wenn sie bei all den Streitereien und Zwistigkeiten fast untergehen zu droht. Die Handlung selbst erweist sich als award-taugliche Milieustudie in der Unterklasse, die sich gekonnt durch schrullige Momentaufnahmen zieht ohne die üblichen dramatischen Kniffe auszureizen. Das macht das Drama zwar ohne die typischen Klischees auf jeden Fall sehenswert, die besonderen Höhepunkte bleiben aber bis zum Schluss ebenfalls aus. Oder wen überrascht der finale Endkampf?
Bewertung: 6,5/10 (Moviepilot Prognose 7,5)


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