Montag, 21. März 2011
Neu auf DVD:
Joel Schumacher 'Twelve'
Spring Break in New York. Während ihre reichen Eltern im Urlaub oder auf Geschäftsreise sind, wollen die gelangweilten High-School-Kids der Upper East Side exzessiv feiern. Und White Mike (Chace Crawford) versorgt sie mit dem nötigen Stoff. Der 17-Jährige hat nach dem Tod seiner Mutter die High-School geschmissen und dealt stattdessen mit Partydrogen. Er selbst rührt das Zeug nicht an, er trinkt noch nicht mal Alkohol. Alle hält er auf Distanz, selbst seine Jugendfreundin Molly (Emma Roberts), obwohl er heimlich in sie verliebt ist. Von seinem Doppelleben ahnt sie nichts. Da bietet ihm sein Dealer Lionel (Curtis Jackson aka '50 Cent') eine neue Droge an: 'Twelve' wirkt wie ein Mix aus Kokain und Ecstasy und macht sofort abhängig. White Mike ist die Sache zu heiß, harte Drogen will er nicht verticken. Doch sein verstrahlter Cousin Charlie (Jeremy Allen White) will sich den Stoff auf eigene Faust besorgen und wird dabei ermordet. Ausgerechnet Mikes bester Freund Hunter (Philip Ettinger) gerät unter Mordverdacht. Währenddessen bereiten sich alle auf die große Geburtstagsfeier von It-Girl Sara (Esti Ginzberg) vor: Es ist die Party, bei der man dabei sein muss. Aber nicht jeder ist erwünscht, und was rauschhaft beginnt, endet in einer Katastrophe ...



Der ehemalige Hollywood-Filmer Joel Schumacher (u.a. "Falling down") dreht seit Jahren nur noch Independent-Filme, was uns Filmperlen wie "Nicht auflegen", aber auch Gurken wie "Blood Creek" beschert hat. Das Drogen-Drama "Twelve", nach dem gleichnamigen Roman von Nick McDonell, liegt irgendwo dazwischen. Der Regisseur bildet in seinem jüngsten Werk ein versponnenes Konstrukt aus parallel verlaufenden Teenie-Episoden, die unweigerlich auf eine Katastrophe zusteuern. Dafür baut er eine Vielzahl von kaputten Charaktären der New Yorker Oberschicht auf, um sie in obskuren Extrem-Situationen zu inszenieren und damit in ihrer naiven Ziellosigkeit blosszustellen. Und wie um die Abwendung vom konventionellen Erzählstil noch zu untermauern, lässt er das Treiben zudem mit zynischen Erklärungen aus dem Off kommentieren (von Kiefer Sutherland bzw. im Deutschen von dessen Sprecher Tobias Meister). Das wirkt cool und stylish, verhindert aber auch jede Identifikation mit den agierenden Personen. Zudem löst es die viel zu verschachtelten Handlungsstränge nicht auf, die sich mehr im Weg stehen als ineinanderzugreifen. Dennoch überzeugt das Hochglanz-Drama mit ungewöhnlichen Bild-Inszenierungen und intensiven Momentaufnahmen, was den Film nun nicht zu einem Meisterwerk, aber immerhin zu einer interessanten Fussnote in dem Genre macht. Und Chace Crawford beweist, dass er mehr kann als nur den umtrieigen "Nate" in "Gossip Girl" zu geben.
Bewertung: 6/10 (Moviepilot Prognose 5,5)


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