Dienstag, 25. Januar 2011
Bernd Eichinger mit 61 Jahren gestorben
Der deutsche Filmproduzent Bernd Eichinger ist im Alter von 61 Jahren in Los Angeles gestorben. Er erlag beim Abendessen einem Herzinfarkt.



Der deutsche Filmproduzent Bernd Eichinger ist tot. Er starb im Alter von 61 Jahren in seinem Anwesen in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) an einem Herzinfarkt – während eines Essens im Kreis seiner Familie.

"Der Bernd war ein ganz Großer“, sagte Musikproduzent Ralph Siegel. "Es tut mir wahnsinnig Leid.“ "Schrecklich, schrecklich. Ich möchte gar nichts mehr dazu sagen. Das ist fürchterlich“, sagte der Schauspieler Herbert Knaup.

Regisseur Jan Schütte sagte: "Bernd Eichinger war vielleicht der größte und originellste Filmemacher der deutschen Nachkriegsgeschichte - vielleicht der einzige von wirklichem Weltformat.“ Eichinger habe seine Karriere als Regisseur begonnen und deshalb auch als Produzent immer den richtigen Blick für und auf die Regisseure gehabt. "Mit ihm verliert die deutsche Filmwelt nicht nur einen Produzenten, sondern auch eine eigene Stimme.“

Eichingers Produktionsfirma Constantin Film gab kurz nach Bekanntwerden der Todesnachricht eine Pressemitteilung heraus. Darin hieß es: "Mit großer Bestürzung müssen wir bekanntgeben, dass Bernd Eichinger am gestrigen Abend plötzlich und unerwartet in Los Angeles verstorben ist. Bernd Eichinger erlitt während eines Abendessens mit Freunden und Familie einen Herzinfarkt."

Weiter hieß es: "Mit Bernd verlieren wir einen Freund und Weggefährten, unsere Trauer und den Schmerz kann man nicht in Worte fassen. Bernd war über 30 Jahre lang das Herz der Constantin Film und hat die Filmindustrie national wie international geprägt."
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International erfolgreicher Filmproduzent

Der Erfolgsproduzent war auch als Regisseur und Drehbuchautor tätig. Bereits 1974 gründete er seine erste Produktionsfirma Solaris Film. In den 1970ern produzierte er Autorenfilme von Regisseuren wie Wim Wenders, Alexander Kluge und Edgar Reitz. 1979 erwarb er Anteile der Verleihfirma Constantin Film und wurde zum geschäftsführenden Gesellschafter der Neue Constantin Film.

Zu Eichingers frühen Erfolgen zählten "Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" (1981) und die Michael-Ende-Verfilmung "Die unendliche Geschichte" (1984). Zu seinen wichtigsten Produktionen gehören der vielfach preisgekrönte Mittelalter-Thriller "Der Name der Rose" (1986), das Weltkriegsdrama "Der Untergang" (2004), die Romanverfilmung "Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders" (2006) und der RAF-Thriller "Der Baader Meinhof Komplex" (2008).

Aktuell ist die Eichinger-Produktion "Die Superbullen", eine Komödie mit Tom Gerhardt, in den deutschen Kinosälen zu sehen. Als nächstes Großprojekt wollte Eichinger den Entführungsfall Natascha Kampusch verfilmen.

Für seine Produktionen wurde Eichinger vielfach ausgezeichnet. Das Drama "Nirgendwo in Afrika", bei dem er Co-Produzent war, erhielt 2003 den Oscar als bester fremdsprachiger Film. Im Jahr 2010 erhielt er beim Deutschen Filmpreis die Ehrenauszeichnung.

Bernd Eichinger hinterlässt seine Ehefrau Katja und seine Tochter, die Moderatorin Nina Eichinger (29). Der Münchner hatte seinen zweiten Wohnsitz in Hollywood.
Quelle: www.welt.de

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