Dienstag, 22. Februar 2011
Wild Things: Foursome - Enjoy the ride
Großhotelier Ted Wheetly (Cameron Daddo) springt hart mit seinem arroganten Sohn und Partylöwen Carson (Ashley Parker Angel) um, der glaubt, dass sein reicher Vater, ein Frauenheld, seine Mutter in den Tod getrieben hat. Als Ted bei einem Motorbootsunfall stirbt, soll Detective Frank Walker (John Schneider) den Fall aufklären. Doch je intensiver er nachforscht, desto klarer zeichnen sich Intrigen, Verführung, Gier und sogar kaltblütiger Mord ab.



Wer vom dritten "Direct-to-DVD"-Ableger eines 90er-Jahre Thrillers Anspruch und Innovation erwartet, glaubt auch dass RTL sich seine eigenen Superstars klonen kann. Wenn man jedoch seine Erwartungen und auch jeglichen Glauben an Logik völlig herunterschraubt, bekommt man aber immerhin einen 08/15-Thriller voller Zügellosigkeit, Intrigen und nacktem Fleisch (der Vierer im Untertitel ist wörtlich zu nehmen). Das ergibt alles nicht wirklich Sinn, kann aber immerhin denjenigen Spass bereiten, die sich an Hardcore nicht herantrauen würden. Und auch sonst kann man sich mit billiger Routine-Action durchaus hirnfrei beriesen lassen.
Bewertung: 4/10


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Neu auf DVD:
Edward Norton in 'Stone'
Das Gutachten über den Totschläger und Brandstifter Gerald 'Stone' Creeson (Edward Norton) ist kein einfacher Fall. Die Sitzungen mit dem redegewandten und verdammt schlauen Häftling sind nicht gerade das, was man sich als Bewährungsbeamter kurz vor der Pensionierung wünschen würde. Für Jack Mabry (Robert De Niro) wird der Fall zu einer letzten großen Prüfung, denn Stone setzt alle Hebel in Bewegung, um seine vorzeitige Entlassung zu erreichen - einschließlich seiner höchst verführerischen Frau (Milla Jovovich). Die äußere Schale des Beamten wird immer rissiger und die inneren Dämonen des Jack Mabry heben ihre Köpfe ...



Die Schauspiel-Giganten Robert De Niro und Edward Norton (2001 zusammen im Heist-Movie "The Score") in einem Film, und dazu noch die taffe Milla Jovovich ("Resident Evil") als Bonus, da sind die Erwartungen dementsprechend ganz hoch. Umso ernüchtender ist es, wenn das Ergebnis derart fad daherkommt wie dieser vermeintliche Psychothriller, der vor lauter Geschwätzigkeit (und Pseudo-Erotik) kaum Fahrt aufnimmt und erst zum Ende ein paar dramatische Momente hat. Ärgerlich ist dabei vor allem die ausufernde Thematisierung von Gläubigkeit und Vergebung, die mehr als Worthülsen denn als überzeugendes Handlungsmotiv missbraucht wird. Mit der Besetzung kann ein Film nicht wirklich schlecht sein, aber gerade wegen des Casts ist er in diesem Fall eine herbe Enttäuschung.
Bewertung: 4/10


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Tatort 791: Rendezvous mit dem Tod
Der Fall beginnt scheinbar harmlos: An einem Seitenkanal der Elster findet ein Jogger das verlassene Auto einer Frau; samt Ausweis. Für Hauptkommissar Andreas Keppler (Martin Wuttke) ist dies ein klarer Fall von Selbstmord. Doch die Leiche der vermissten Carla Schütz (Franziska Walser) bleibt verschwunden. Eva Saalfeld (Simone Thomalla) glaubt an ein Verbrechen und ermittelt fortan getrennt von Keppler. Ihr Anhaltspunkt: Die Vermisste war auf einer Partnersuche-Börse im Internet aktiv. Saalfeld loggt sich dort unter einem Pseudonym ebenfalls ein, um so die Männer aufzuspüren, mit denen Carla Schütz näher Kontakt hatte. Kollege Keppler versucht derweil, das tödliche Martyrium eines Senioren aufzuklären. Der Mann wurde tot in seiner Badewanne aufgefunden. Vorher hatte man ihn offenbar misshandelt und dann so an den Wasserhahn gefesselt, dass er verdursten musste. Sowohl die Witwe des Toten als auch seine junge Geliebte scheinen verdächtig: Eine Menge Geld und offenbar wenig Gefühl sind im Spiel. Doch dann geschieht der nächste Mord und die Umstände sind mit denen des ersten nahezu identisch. Treibt hier ein psychopathischer Serientäter sein Unwesen? Richtig spannend wird es, als sich eine Verbindung zu Saalfelds Ermittlungen auftut: Auch Kepplers Badewannenleichen hatten zuvor über die selbe Dating-Börse Kontakte geknüpft wie Carla Schütz.



Die 'Tatort'-Reihe ist immer dann besonders interessant, wenn sie bekannte Kino-Gesichter wie Matthias Schweighöfer oder Jürgen Vogel auf der Besetzungsliste hat - oder aber wenn sie - aus skuril konservativen Gründen - für einen Skandal sorgt. In diesem Fall ist es die drastische Darstellung der Ermordung von Ü50-Opfern, die es vom bis in die 'Bild'-Zeitung gebracht hat. Dabei geht es in diesem Leipziger Beitrag um das Online-Dating, das bei den Älteren inzwischen genauso verbreitet scheint wie bei den Jüngeren - und manchmal nicht minder gefährlich. Sieht man einmal von den drastischen Einzelszenen ab, die nicht selten an David Finchers "Sieben" oder ähnliche Hollywood-Schockern erinnern, dann bietet auch diese Krimi-Folge die bekannte Mischung aus öffentlich-rechtlicher Biederheit und einem Schuss Zickereien unter Partnern. Wobei die Kabbeleien zwischen beiden Ermittlern in diesem Fall schon haarscharf am Nervigen vorbeischlittern. Dennoch lässt sich diese Episode mit Hang zum Nervenkitzel ganz gut wegschauen, zum regelmässigen Konsumenten der TV-Reihe werde ich jetzt aber trotzdem nicht.
Bewertung: 6/10


Ein ausführlicher Kommentar auf www.faz.net

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